Spuren im Stein
aus dem Zeitalter der Ursaurier
vom 02. September 2022 verlängert bis zum 16. April 2023
Wenn man von Fossilien – den oftmals Millionen Jahre alten Resten ausgestorbener Lebewesen – spricht, denkt man oft an versteinerte Knochen oder Gehäuse. Ebenso oft oder noch häufiger kann man jedoch Lebensspuren finden – zum Beispiel Grabspuren, Fraßspuren und Bewegungsspuren von Tieren, die bei der Umwandlung einer Ablagerung in ein Gestein als Spurenfossilien erhalten bleiben.
Mit dem Landgang der Wirbeltiere, der Gliederfüßer und weiterer Tiergruppen vor über 350 Millionen Jahren finden sich ihre Spuren auch in den Ablagerungen von Seen und Flüssen. Da man ausgestorbene Tiere in der Vergangenheit nicht beim Spurenmachen beobachten kann, stehen Spurenforscher (Ichnologen) vor der Aufgabe, anhand der Form und Größe der Spur herauszufinden, von welchen Tieren die Spuren stammen, wie die Spuren erzeugt wurden und auf welche Art und Weise sie erhalten geblieben sind.
Platte mit Mammendorfer Grabspuren und Scharrspuren. Fund aus dem Jahr
2022. Es handelt sich um säugetierähnliche Reptilien (d.h. unsere
Sauriervorfahren), die diese Spuren vor 260 Millionen Jahren
hinterlassen haben.
Mit der Sonderausstellung „Spuren im Stein“ widmete sich das Museum besonders den Fuß- und Grabspuren der ersten Amphibien, der Ursaurier und der säugetierähnlichen Reptilien, die im Erdaltertum vor etwa 350 bis 250 Millionen Jahren lebten. Die Vielfalt der frühen Saurierspuren und ihrer Erzeuger konnten Besucher anhand von Fossilienplatten mit versteinerten Spuren sowie von Skelettresten und lebensnahen Tiermodellen ihrer Erzeuger erfahren.
Dabei bildeten die reichhaltigen Spuren-Fundstellen Mitteldeutschlands, wie der Bromacker bei Tambach-Dietharz im Thüringer Wald und der Steinbruch Mammendorf bei Magdeburg den Schwerpunkt der Ausstellung und gaben einen besonderen Eindruck davon, wie die Landschaft und die Tierwelt unserer Region im späten Erdaltertum vor über 250 Millionen Jahren ausgesehen hat.