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Das Schnabeltier

Ornithorhynchus anatinus

Im hinteren Teil des Tiersaales finden wir ein überaus kurioses Tier mit Fell und einer schnabelförmigen Schnauze. Erste Präparate, die Ende des 18. Jh. nach Europa gelangten wurden von Wissenschaftlern als Scherz eines Präparators gehalten. Erst nach und nach wurde die interessante Biologie dieser Tiere der australischen Region aufgedeckt.

Schnabeltier 02 Ausstellung MfN

Schnabeltiere leben im Osten Australiens und in Tasmanien. Sie graben Erdhöhlen in die Uferkante kleiner Seen und Flüsse. Obwohl das Schnabeltier zu den Säugetieren gehört, hat es eine Schnauze mit lederartiger Oberfläche, die einem Entenschnabel ähnelt. Die erwachsenen Tiere besitzen keine Zähne und zerkauen die Nahrung mit den Hornkanten. Sie fressen Krebse, Insektenlarven und Würmer, nach denen sie im Gewässer tauchen.

Als weitere Besonderheit haben die Männchen einen Giftsporn in Knöchelhöhe am Hinterfuß. Das Gift wird nur zur Paarungszeit produziert und ist für Menschen nicht tödlich, aber sehr schmerzhaft. Schnabeltiere gehören zu den sogenannten „lebenden Fossilien“ Als Vertreter der Ursäugetiere (Kloakentiere) legen sie noch Eier, die 10 Tage bebrütet werden. Als Kennzeichen der Säugetiere besitzen die Weibchen Milchdrüsen, aber noch keine richtigen Zitzen. Aus einem Milchfeld lecken die geschlüpften Jungen dann die Milch auf.

Schnabeltier 01 Ausstellung MfN

Neben dem Schnabeltier kann auch das Präparat eines australischen Kurzschnabeligels (Tachyglossus aculeatus) angeschaut werden, der ebenfalls zu den Kloakentieren gehört.