Der Eulenpapagei
Strigops habroptila
In der Ausstellung des Museums ist das Präparat eines der seltensten Vögel der Erde zu sehen. Die Maoris auf Neuseeland nennen ihn Kakapo, was so viel wie „Nachtpapagei“ bedeutet. Mit 4 kg ist er der schwerste Papagei der Welt. Allerdings kann er mit dieser Masse nicht mehr fliegen, sondern ist wie einige andere Vögel Neuseelands flugunfähig.
Er ist der einzige Vertreter der Gattung Eulenpapageien. Kakapos besitzen wie Eulen einen Gesichtsschleier zum besseren Hören in der Nacht. Zusätzlich haben sie Borsten am Schnabel zum Tasten. Die Nahrung besteht aus Früchten des Waldes. In der Paarungszeit suchen die Männchen eine spezielle Balzarena auf und werben mit tiefen boom-Rufe um die Weibchen. Der Klang erinnert an den tiefen Bass unserer einheimischen Rohrdommel.
Bei Gefahr erstarren Kakapos am Boden, statt auf Bäume zu klettern, und vertrauen auf ihre Tarnfärbung. Diese Verhaltensweise ist eine Anpassung an Angriffe durch Adler, die früheren Feinde der Kakapos. Mit der Ankunft der Menschen wurden aber Hunde, Katzen, Marder und Ratten eingeschleppt, für die diese Vögel eine leichte Beute sind. Dabei wird den Kakapos auch ihr starker Geruch zum Verhängnis. Mitte 1990iger Jahre gab es nur noch eine Population von 50 Individuen. Daher wurden die letzten Tiere auf kleine Inseln, wie Codfish Island, umgesiedelt und seit dem durch eines der aufwendigsten Artenschutzprogramm betreut. Derzeit gibt es in Neuseeland wieder etwa 200 Kakapos.